Unmögliche Situation im Busverkehr

umgesetzt

Sonstiges

Worms - Rheindürkheim Sehr geehrte Damen und Herren, Ich muss mich wegen der unerträglichen Situation des öffentlichen Nahverkehrs bei Ihnen melden. Seit Monaten müssen wir Eltern für die Stadt den Schulverkehr für unsere Kinder aufrecht erhalten. Seit Monaten müssen wir jeden Morgen und Mittag bangen, ob denn die Kinder mit dem Bus oder dem Zug fahren können oder ob wir wieder einmal unsere Arbeit hinten anstellen müssen, weil die Stadt nicht in der Lage ist mindestens einmal den Schulbusverkehr aus Rheindürkheim aufrecht zuerhalten. Besonders toll war es, als die Stadt nichts unternahm um kurzfristig Taxis/Kleinbusse für die Kinder aus den Außengebieten zur Verfügung zu stellen, als der Busverkehr um 10 Uhr eingestellt wurde. Für unsere Kinder, die in der Stadt auf die Schule gehen, gibt es keine Alternative als den Bus. Dennoch hat die Stadt keinerlei Lösungen für die Kinder angeboten, rechtzeitig in die Stadt zu kommen, insbesondere da die DB Bus besonders die Schulverbindungen aus Rheindürkheim bestreikt hat. Fast jeden Morgen ist der Bus ans Eleonorengymnasium ausgefallen (7:13 Uhr Verbindung von der Osthofener Str. An den Karlsplatz). Andere Busse mit denen die Kinder aber deutlich zu spät kämen bzw. nur an den Bahnhof kommen und dann entsprechend zu spät kämen, sind regelmäßig gefahren. Wieso zwingt hier die Stadt die DB nicht, die Schulbusverbindungen sicherzustellen? Auch der neueste Artikel im Nibelungenkurier, dass mit dem Notfallfahrplan der Schulbusverkehr nicht betroffen sei, ist für uns Rheindürkheimer blanker Hohn. Nicht nur fährt laut den vorliegenden Informationen kein Bus mehr an der Osthofenerstr. Richtung Worms und auch die verbliebenen Verbindung stellen sehr wohl eine Einschränkung dar. Die Kids müssen nun deutlich längere Wege in Rheindürkheim in Kauf nehmen, dafür auch noch einmal deutlich früher aufstehen und dann noch einmal in Worms vom Bahnhof laufen und das mit 10 bis 15kg Ranzen. Ob diese Busse dann fahren, steht auch wieder in den Sternen. Als berufstätige Mutter, kann ich mein Unverständnis und Frust über diese unmögliche Situation kaum mehr in Worte fassen. Wie stellt sich denn die Stadt die Vereinbarkeit von Job und Familie vor, wenn ich als fast in Vollzeit arbeitende Mutter JEDEN Tag planen muss, wie ich sicherstellen kann, dass die Kinder in die Schule und auch wieder Heim kommen. Gerade als Berufspendler, der in Frankfurt arbeitet, kann ich nicht um 13:30Uhr das Elterntaxi für die Stadt spielen. Oder bekommen wir Eltern hier eine Entschädigung für unseren Verdienstausfall und den zusätzlichen Stress? Als Elternteil aus Rheindürkheim erwarte ich hier eine deutlich bessere und vor allem verlässliche Lösung für unsere Kinder. Mit verständnislosen Grüßen
Stellungnahme der Verwaltung: 
Vielen Dank für Ihre E-Mail. Wir verstehen Ihren Unmut über die derzeitige Situation im ÖPNV sehr gut und können nachvollziehen, welche Folgen daraus gerade für berufstätige Eltern von schulpflichtigen Kindern entstehen. Leider überlagern sich mit dem gerade zu Ende gegangenen Streik sowie dem Interimsfahrplan zwei verschiedene Ereignisse, welche sich massiv auf das Angebot im ÖPNV auswirken. Die Stadtverwaltung hat hier jedoch nur sehr begrenzte Einflussmöglichkeiten, dem entgegen zu wirken. In Bezug auf das Streikrecht und die Tarifautonomie haben wir keinerlei Möglichkeiten, einen Streik im Busverkehr zu verhindern. Da sehr viele Busbetriebe in ganz Rheinland-Pfalz bestreikt werden, ist es nicht möglich, so kurzfristig Ersatzverkehre zu organisieren. Der Personalmangel ist ohnehin schon ein massives Problem in der Branche, sodass es auch ohne einen Streik nicht möglich wäre, einen entsprechend umfassenden Ersatzverkehr zu organisieren. Betroffen sind nicht nur die Schülerinnen und Schüler, welche in Worms wohnen und eine Schule in Worms besuchen, sondern auch diejenigen, die aus dem Umland an Wormser Schulen einpendeln oder aus Worms zu Schulen in das Umland auspendeln. Selbst wenn entsprechende Kapazitäten vorhanden wären, wäre es insbesondere bei der von Ihnen angesprochenen Situation, als der Busverkehr am 11.03.2024 ab 9:50 Uhr bestreikt wurde, unmöglich gewesen, eine Alternative zu organisieren, da die Stadtverwaltung selbst erst am 11.03:2024 um 9:40 Uhr per E-Mail vom Streik in Kenntnis gesetzt wurde. Der jetzt bis zum 8.6.2024 gültige Interimsfahrplan ist Folge eines eklatanten Personalmangels, welcher im Rahmen des anstehenden Betreiberwechsels im Wormser ÖPNV zum 9.6.2024 vollzogen wird. Durch den Interimsfahrplan soll erreicht werden, dass ein gewisses verlässliches Grundangebot bis zum 8.6.2024 aufrecht erhalten werden kann. Dabei liegt die Priorität klar auf den Schulfahrten. Hier wurden keinerlei Streichungen vorgenommen. Auch die von Ihnen beschriebene Fahrt um 7:13 Uhr ab „Osthofener Straße“ zur Haltestelle „Karlsplatz“ findet an Schultagen statt. Die Einschränkungen im Detail sowie der Interimsfahrplan sind auf den Websites der Stadt Worms unter „Aktuelles“ (www.worms.de) und des VRN (www.vrn.de) einsehbar. Wir hoffen, dass mit dem Betreiberwechsel am 9.6.2024 wieder der reguläre Fahrplan angeboten werden kann. Den neuen Fahrplan finden Sie zeitnah auf der Website des VRN (www.vrn.de).